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03/04/20 – Umfrage, Interview-Marathon & viele Erkenntnisse

Aktualisiert: 9. Apr. 2020



Eine weitere Woche im getrennten Home-Office ist nun vorbei. Dennoch lassen wir uns nicht herunterziehen und arbeiten weiterhin voller Euphorie an unserer Thesis weiter. Und Grund zur Euphorie hatten wir diese Woche mehr als genug. Denn gleich drei Interviews standen an! Die Woche begann wie gewohnt mit einem Post auf unseren Social Media Accounts bei Instagram, Facebook und Twitter. Dieses Mal widmeten wir unseren Faktenpost der Seriosität der Medien. Denn laut dem Edelman Trust Barometer aus dem Jahr 2018 sind 59% der Menschen weltweit verunsichert, ob die Nachrichten die sie empfangen über ein renommierten Medium erstellt wurden, in Deutschland sind es 55% (Brodnig: Lügen im Netz: wie Fake News, Populisten und unkontrollierte Technik uns manipulieren. Wien 2017). Dies überrascht nur wenig, denn bei den immer häufiger kursierenden Falschmeldungen fällt es schwer, einen klaren Kopf zu behalten. Doch gerade dann sollte man sie kritisch hinterfragen oder wenigstens einen Blick auf die zahlreichen Faktenchecks im Internet werfen. Sehr interessante Einblicke erhielten wir auch bei der Auswertung unserer Umfrage. Dank den vielen Teilnehmern konnten wir verschiedene Altersklassen und politische Interessen abdecken, was uns spannende Zusammenhänge und Schlussfolgerungen ermöglichte. Einige davon wollen wir euch natürlich nicht vorenthalten. Besonders auffällig empfanden wir die verschiedenen Einschätzungen von Populismus. Während unsere Teilnehmer die AfD und Pegida als gefährlicher und populistischer wahrnehmen als andere Organisationen oder Parteien, gehen die Meinungen bei ANTIFA und DER LINKE sehr weit auseinander. Offensichtlich ist der Rechtspopulismus präsenter als der Linkspopulismus. Auch wird Populismus überwiegend mit etwas Negativem assoziiert, da der demokratische Populismus nur selten als solcher erkannt wird. Ebenfalls interessant fanden wir die Angaben, dass sich unsere Teilnehmer als sehr tolerant einschätzen und konträre Meinungen akzeptieren. Doch gleichzeitig geben die meisten an, dass sie versuchen durch Gegenargumente die Meinung des Gegenübers zu widerlegen. Daraus lässt sich schließen, dass wir eher dazu neigen, eine andere Meinung als »nicht richtig« abzustempeln und diese mit unseren Argumenten korrigieren wollen. Natürlich ist dies auch abhängig von den Themen und der Radikalität einer Meinung. Abschließend wurde deutlich, dass alle Teilnehmer, die nicht rechtsorientiert waren, Populismus als gefährlich für unser künftiges Miteinander einschätzen. Auffällig war hierbei, dass die AfD-Wähler unter unseren Teilnehmern Populismus als nicht gefährlich für unser künftiges Miteinander einschätzen. Offensichtlich gibt es hier verschiedene Definitionen und Auffassungen von Populismus. Besonders interessiert uns hier die Sicht der Rechtssympathisanten auf die Thematik. Also wenn du AfD-Wähler bist, mit rechten Parteien sympathisierst oder jemanden kennst, der dies ist/tut und Lust auf ein Interview mit uns hättest, dann melde dich gerne bei uns über unser Feedback-Formular auf der Startseite dieser Webseite oder schreibe uns über Instagram/Facebook/Twitter. Wir würden uns freuen! Höhepunkt der Woche waren dann unsere drei Interviews, die wir mit zwei jungen Erwachsenen und (wir können es selbst noch kaum fassen) Christian Limpert, ARD-Auslandskorrespondent, führen durften. Vielen lieben Dank noch einmal für die tollen Gespräche, Anregungen und Einblicke! Durch die Interviews mit unseren 16- und 19-Jährigen konnten wir viele Erkenntnisse zu der Gestaltung von populistischen Posts ziehen und wie sie mit populistischen und extremistischen Inhalten im Internet umgehen. Ebenfalls interessant war es zu erfahren, was für eine Rolle die digitalen Medien in ihrem Alltag spielen und wofür sie diese nutzen. Das Interview mit Christian Limpert ermöglichte uns einen Einblick in die Thematik aus der Sicht eines Medienvertreters. Denn vor allem für Journalisten ist der Umgang mit Populisten nicht immer einfach und oft eine Gratwanderung sich nicht auf Diskussionen einzulassen, sondern neutral zu berichten. Es wurde allerdings auch deutlich, dass jeder einzelne eine Verantwortung im Umgang mit Populisten hat. Denn natürlich bieten vor allem die digitalen Medien viele neue Möglichkeiten an Informationen zu kommen und sich zu vernetzen, aber wir müssen uns dabei genauer überlegen, wer uns für seine Zwecke möglicherweise einspannen will und bewusst werden, dass jeder somit auch ein Verteiler für Populisten ist. Zu guter Letzt hatte Christian noch eine tolle Empfehlung, wie wir im Alltag mit Meinungen umgehen können, die man selbst nicht teilt. Trotz der Meinungsverschiedenheit ist es wichtig dem Gegenüber zuzuhören. Dies sollte auf Gegenseitigkeit beruhen und darf auch vom Diskussionspartner eingefordert werden. Außerdem sollte vermieden werden mit »ja, aber…« dagegen zu halten – besser ist es die Meinung zu akzeptieren. Dies bedeutet ja nicht zwangsläufig, dass man diese auch teilt. Abschluss der Woche war unser Repost über politische Spaltungen durch Populismus. Hier klären wir auf, dass Populismus zwar häufig mit negativen Assoziationen und dem Rechtspopulismus verknüpft wird – der Begriff jedoch nicht von Haus aus schlecht ist. Denn Populismus kann durchaus auch gute, solidarische Aspekte beinhalten, die aber von den starken Strömungen, die wir heute als das Sinnbild von »Populismus« sehen, überdeckt werden. Über ein Beispiel für »positiven« Populismus sprechen wir ebenfalls in unserem letzten Beitrag.

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