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NATALIE KOHLER

ANNIKA TESSMER

Hi, mein Name ist Natalie.

 

Als Gestalterin ist es mir sehr wichtig, neben Kommunikationsmitteln auch einen Beitrag für unser Miteinander und somit für unsere Zukunft zu liefern. Dabei interessiert mich besonders, inwieweit Gestaltung an politischen Themen mitwirken kann und welche Verantwortung für uns Gestalter daraus resultiert. Das zunehmende Schwarz-Weiß Denken in unserer Gesellschaft frustriert mich immer mehr. Das äußert sich zunehmend, unabhängig von der jeweiligen Meinung, in extremer Rethorik und Spaltung: Kritik über Zuwanderung führt zu Nazi-Titulierungen. Bei bewusstem Fleischkonsum, ist man oft ein Tiermörder. Wer Hartz IV empfängt, wird nicht selten als asozial und zu faul zum arbeiten bezeichnet. Dabei steckt hinter jeder Meinung, jeder Entscheidung und jeder Lebenseinstellung eine Geschichte mit jeweiligen Erfahrungen.

Mit unserer Masterthesis möchte ich zu mehr Toleranz und Empathie anregen. Anstatt vorschnell ein Urteil über seinen Gegenüber zu fällen, soll sie dazu auffordern, zu versuchen, die Hintergründe des Gegenübers zu verstehen und in einen offenen und respektvollen Diskurs zu treten.

»DAS ZUNEHMENDE SCHWARZ-WEISS DENKEN FRUSTRIERT MICH IMMER MEHR.«

Natalie Kohler

Natalie Kohler studierte Kommunikationsgestaltung an der HfG Schwäbisch Gmünd und Annika Tessmer Integriertes Produktdesign an der Hochschule für angewandte Wissenschaften Coburg.

 

Im Masterkurs Strategische Gestaltung der HfG Gmünd lernten wir uns im März 2019 kennen und stellten fest, dass die Rolle des Designers in gesellschaftsrelevanten Kontexten, die Ethik und die Moral, die hinter Gestaltung steckt und die Generierung von Strategien, die mithilfe von zielgerichteter Gestaltung erfolgen kann, unsere gemeinsamen Steckenpferde sind. Zudem besitzen wir beide ein hohes Interesse in Forschungsthemen im sozio-kulturellen Kontext.

»EXTREMISTISCHER POPULISMUS KANN SICH IN ALLEN BEREICHEN DER GESTALTUNG ZEIGEN.«

Annika Tessmer

& ich bin Annika.

 

Wir befinden uns in einer Zeit, in der wir täglich von Populismus umgeben sind und es scheint, als hätten wir uns schon daran gewöhnt. Radikale Kommunikation ist salonfähig geworden und ich stelle fest, dass es immer schwieriger wird, seine Meinung zu äußern, wenn sie von anderen nicht geteilt wird, auch wenn sie nicht radikal ist. Das bedeutet, nicht nur die Inhalte, sondern auch die Art und Weise der Diskurse sind derzeit von einem demokratischen Miteinander teils weit entfernt. Dass diese Entwicklung auch Designer betrifft, konnte ich besonders durch die Teilnahme an der DGTF-Tagung 2019 in Kassel feststellen, die sich vorwiegend mit Rechtsextremismus beschäftigte. Intransparente Modelabels, Architektur, die an das dritte Reich erinnert und vermeintlich »lustige« Memes, die Antisemitismus als eine neue, erschreckende Form von Humor etablieren. Extremistischer Populismus jeder politischen Ausrichtung kann sich in allen Bereichen der Gestaltung zeigen und es ist Zeit für Gegeninitiativen. Meiner Meinung nach sollte man von der Politik keinen Frieden fordern, wenn man als Einzelner Krieg stiftet. Mit unserer Masterthesis möchte ich für mehr Transparenz in der Debatte sorgen und einen Teil zur Stärkung einer offenen und lebendigen, aber respektvollen Diskussionskultur beitragen.

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